

Josef Myslivecek, Sinfonia in D-Dur "Antigona"
Franz Josef Haydn, Piano concerto Hob XVIII:11 in D
Mozart, "Linzer" Sinfonie KV 425 in C
Andreas Staier, Hammerklavier
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Camerata Rousseau
&
Leonardo Muzii
Der Pianist Andreas Staier wurde zunächst als Cembalist weltberühmt. Nach seinem Studium bei Lajos Rovatkay und Ton Koopman arbeitete er drei Jahre lang mit der Musica Antiqua Köln zusammen. Doch Staier ist weit mehr als ein virtuoser Vertreter der sogenannten historischen Aufführungspraxis. Vielmehr könnte man ihn als einen leidenschaftlichen Klangsucher bezeichnen. Jedes Werk, das der Pianist in Angriff nimmt, analysiert er nicht nur auf seine Struktur hin, sondern erkundet auch die historische Situation, in der es entstanden ist. Durch seine akribische Herangehensweise hat er völlig neue Interpretationsansätze eröffnet und überraschende Hörerlebnisse ermöglicht.
Dabei arbeitet er auch mit Instrumentenbauern zusammen, um diesem besonderen Klang in all seinen Facetten so nahe wie möglich zu kommen - seien es Werke des 16. Jahrhunderts wie die englischen Virginalisten, Bachs Goldberg-Variationen, die Diabelli-Variationen des späten Beethoven oder die letzten Klavierwerke von Brahms. Staier hat sich auch immer wieder weniger bekannten Komponisten zugewandt, wenn er in deren Werken originelle Aspekte entdecken konnte: z. B. Sebastián de Albero oder Josef Antonín ŠtÄ›pán.
Sein Engagement endet nicht bei der Musik des 19. Jahrhunderts. Das zeigt Staiers Zusammenarbeit mit dem französischen Komponisten Brice Pauset (geb. 1965), aus der mehrere Kompositionen hervorgegangen sind, wie etwa die Kontra-Sonate (2000), ein Hybrid aus Schuberts Sonate a-Moll D 845 und "Kontrakompositionen" Pausets - ein Paradebeispiel für Staiers epochenübergreifendes musikalisches Denken.
All dies ist auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert, die fast alle mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurden. Seine Einspielung der Cembalokonzerte Bachs, zusammen mit dem Freiburger Barockorchester, wurde mit dem ECHO Klassik in der Kategorie "Beste Aufnahme" (bis einschließlich 18. Jahrhundert) ausgezeichnet. Auch Staier selbst wurde schon mehrfach für seine Arbeit geehrt. Er war von 2012-2016 Artist in Residence am AMUZ in Antwerpen und seit 2011 in gleicher Funktion an der Opéra de Dijon.
Ob am Cembalo oder am Hammerflügel, Staier konzertiert bei zahlreichen renommierten Musikfestivals weltweit mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin oder dem Orquestra Barroca Casa da Música Porto, mit dem er im Oktober 2018 die CD "À Portuguesa" mit Werken spanischer Komponisten veröffentlichte. Langjährige musikalische Partner sind die Pianisten Alexander Melnikov, Christine Schornsheim und Tobias Koch, die Geigerinnen Isabelle Faust und Petra Müllejans oder der Tenor Christoph Prégardien.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Daniel Sepec und dem Cellisten Roel Dieltiens, mit denen er seit 2010 bekannte Kompositionen für Klaviertrio aufführt. Ein Album dieser Zusammenarbeit wurde im Herbst 2016 veröffentlicht.
Staiers umfangreiche Interessen und Fähigkeiten haben ihn schon früh zu einem gefragten Pädagogen gemacht. Neben Meisterkursen weltweit war er von 1987-1995 Professor für Cembalo und Forte-Klavier an der Schola Cantorum Basiliensis.
Seit einigen Jahren ist Andreas Staier auch als Dirigent und Orchesterleiter tätig.
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